Großeinsatz am Beckumer Sieltief

Wir hatten die Umweltbehörde im Landkreis am vergangenen Donnerstag, 13.06.19, über ein akutes Fischsterben und den katastrophalen Gewässerzustand im Beckumer Sieltief informiert. Auch äußerten wir unseren Verdacht bezüglich der möglichen Ursache. Daraufhin wurde der Lagerplatz von einem Behördenmitarbeiter besichtigt. Unser Vorsitzender erhielt danach die Auskunft, dass unsere Vermutung nicht geteilt würde und von einer weiteren Verfolgung der Angelegenheit Abstand genommen würde.
Wir wollten das nicht einfach hinnehmen und vereinbarten im Vorstand, am Montag eine Anzeige wegen Gewässerverunreinigung zu erstatten. Das ist nun bereits heute Vormittag geschehen. Denn bei der Stadlander Feuerwehr war mittlerweile ein Hinweis auf tote Fische im Siel und auf eine verdächtige Filmschicht auf der Wasseroberfläche eingegangen. Die Feuerwehr löste kurz darauf einen Alarm aus. Technisches Hilfswerk, mehrere Feuerwehreinheiten, darunter eine Spezialeinheit aus Brake, der Katastrophenschutz, ein Landkreisbeamter vom Dienst und die Polizei waren am Strohauser Schöpfwerk zusammengekommen, um die Ausbreitung der ominösen Haut auf dem Wasser zu verhindern und deren Herkunft bzw. Stofflichkeit festzustellen. Vermutlich handelte es sich dabei um eine sogenannte „Kahmhaut“, die bei Nährstoffübersättigung durch sauerstoffzehrende Bakterien gebildet wird. Solche Kahmhäute haben manchmal Ähnlichkeit mit einem Ölfilm auf dem Wasser, schillern aber nicht so prächtig. Unsere Sauerstoffmessungen ergaben bereits am Donnerstag Werte um 0,01 mg/l. Dieser absolut niedrige Wert lässt auf starke Nährstoffübersättigung und damit einhergehende Sauerstoffzehrung schließen. Dazu passt die Entstehung von Kahmhaut. Da die Polizei vor Ort war, konnten wir im Namen des Angelverein Stadland e.V. eine Anzeige wegen Gewässerverunreinigung erstatten. Die Angelegenheit wird nun sicherlich mit der nötigen Ernsthaftigkeit weiterverfolgt. Von den anwesenden Experten wollte niemand die obskure Halde mit Fräsabfällen als eindeutig harmlos bezeichnen. Alle waren sich einig, dass solche undefinierten Stoffe auf eine gesicherte Deponie und nicht auf einen einfachen Lagerplatz gehören, schon gar nicht neben einem Gewässer. Vielleicht haben wir ja nun die Ursache gefunden für die vielen Fischsterben im Beckumer Siel, die seit Jahren immer wieder vorkommen, besonders nach intensiven Regenfällen.

Hier sieht man einen Teil der angerückten Helfer und Spezialkräfte am Eingang zum Beckumer Sieltief.