Zu unserem Plan, Bitterlinge im Teich zu halten, gehören unverzichtbar auch Teichmuscheln. Diese dienen den Bitterlingen als Bruthilfe, indem sie ihre Eier in den Muscheln ablegen können. Um zu erproben, ob der Teich für verschiedene Muschelarten geignet ist, haben wir zwei Hälterungsbecken in den Teich eingebracht, in denen die Arten „Anadonta cygnea“ (Große Teichmuschel) und „Unio pictorum“ (Malermuschel) jeweils in kleiner Zahl eingesetzt wurden. Die Becken sind netzumspannte quaderförmige Gestelle in den Maßen 1,5 x 1,5 x 0,50. Sie wurden in Eigenleistung von unserem Vorsitzenden hergestellt.
Neben der Eigenschaft als Bruthilfe haben die Muscheln eine weitere wichtige Funktion. Sie dienen als Wasserfilter. Eine ausgewachsene Große Teichmuschel (ca. 25 cm) kann bis zu 40 Liter Wasser pro Stunde filtern und somit eine Algenplage vermeiden helfen. Die Muscheln sind Zwitter und können sich mit bis zu 600.000 Eiern pro Jahr stark vermehren. Davon dürfte aber wohl nur ein geringer Teil überleben. Sie werden bis zu 30 Jahre alt. Zu beachten ist, dass sich nicht zuviele Muscheln im Teich ansiedeln, denn dann würden sie irgendwann keine Planktonnahrung mehr finden. Aber unser „kleiner“ Teich mit einem Wasservolumen von bis zu 3 Millionen Litern kann theoretisch über 25.000 Muscheln Lebensraum bieten, ohne dass Nahrungsmangel entsteht. Warten wir jetzt erst einmal ab, ob sie sich in ihrem neuen Lebensraum wohl fühlen werden.
