Wir erhielten von einer Anwohnerin einen Hinweis bezüglich strenger Gerüche aus dem Wasser des Rodenkircher Zuggrabens (Altes Strohauser Sieltief). Als wir vor Ort ankamen, deutete bereits die graue Farbe des Wassers auf einen unnormalen Zustand hin. Eine Sauerstoffmessung bestätigte uns mit einem Wert von nahezu 0 mg/l, dass der Wasserkörper faktisch totes Wasser enthielt, dass heißt keine Überlebenschancen für Kiemenatmer. Im weiteren Verlauf zeigten Wiederholungsmessungen ähnlich schlechte Werte. In Richtung zum Strohauser Siel hin waren erst ab der Brücke Molkereistraße wieder relativ normale Werte mit ca. 4 mg/l messbar. Auch die Wasserfärbung hatte dort wieder das gewohnte Aussehen. Dort fiel aber ein in den Zuggraben fließender Nebengraben durch sein graues Wasser auf. Was die Ursache für die Veränderung ist, konnte nicht eindeutig festgestellt werden.
Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit Faulschlamm am Gewässergrund, der durch starke Bewegung beim Ablassen des Sielwassers auf Winterwasserstand aufgewirbelt wurde. Indikatoren dafür sind die Graufärbung und der strenge Geruch. Aufgewirbelter Schlamm kann den Sauerstoffwert radikal absenken. Auch Lotungsmaßnahmen haben als negative Begleiterscheinung eine rapide Sauerstoffzehrung direkt nach deren Durchführung zur Folge. Bleibt nun zu hoffen, dass sich der Zustand des Gewässers durch Wind und Regen bis zum Frühjahr wieder erholt.