Am Freitagnachmittag wurden wir informiert wegen ungewöhnlicher Erscheinungen im Beckumer Sieltief zwischen Reithallenbrücke und Holzbrücke am Schöpfwerk. Hunderte Fische befanden sich in der Notatmung (schnappten an der Wasseroberfläche nach Luft) und das Wasser stank stellenweise faulig. Mehrere Sauerstoffmessungen im Verlauf des Sieltiefs Richtung Norden führten uns nach ca. 2 km zu einem Graben in sehr schlechtem Zustand, aus dem auch wegen der vorangegangenen Regenfälle noch nahezu totes Wasser (0,25 mg/l) über eine Barriere in das Siel lief. Der Anlieger wurde von uns darüber informiert, welchen Verdacht wir hegten und dass wir unsere Vermutung mit weiteren Messungen verifizieren wollten. Die Sielacht zeigte sich sofort bereit, Maßnahmen zur Linderung des schlechten Wasserzustandes zu ergreifen. Mit einer leichten Zuwässserung, soweit möglich, sollte eine Vermischung des Wassers erzeugt werden, um eine Anhebung des Sauerstoffwertes zu bekommen.
Bis Samstagmittag sah es noch relativ gut aus. Am Nachmittag wurde aber wieder eine Verschlechterung festgestellt, so dass ein Notruf unter den Vereinsmitgliedern ausgesandt wurde, mit der Aufforderung, zum Ort des Geschehens zu kommen, um zu retten, was noch zu retten war. Mehrere Vereinskameraden erschienen auch kurzfristig und haben dann mit Keschern und Transportbehältern tausenden Fischen über die für sie unüberwindbare Barriere geholfen. Bis zu dem Zeitpunkt waren vorwiegend kleine bis mittelgroße Weissfische betroffen.
Sauerstoffmessungen am späten Nachmittag bestätigten dann den Verdacht hinsichtlich der Störungsquelle. Eine weitere Vermischung durch Zuwässerung sollte dann in der Nacht auf den heutigen Sonntag erfolgen.
Wir werden Euch zum Geschehen auf dem Laufenden halten.