Wir fördern den Aalbestand auch in diesem Jahr wieder aktiv!

Am vergangenen Samstag haben sich mehrere Vereinskameraden an der AVN-Verbandsinitiative zur Förderung des Europäischen Aals beteiligt. Der Anglerverband Niedersachsen organisiert für seine Mitgliedsvereine landesweit seit Jahren die Beschaffung und Verteilung von Jungaalen. Im Glasaalstadium erreichen die Fischchen jedes Jahr nach ihrer dreijährigen Reise aus der Sargassosee in der Höhe von Florida die Nordatlantikküsten und ziehen danach aus dem Salzwasser in die Süßwasserbereiche von Flüssen und Seen, wo sie dann viele Jahre verbringen, um danach wieder zum Laichen in die Sargassosee abzuwandern. Dabei machen die sich die gegenläufigen Strömungsrichtungen des Golfstromes zu Nutze. Sie laichen nur einmal und sterben danach. Dieser natürliche Lebenskreislauf wurde leider durch diverse, vom Menschen verursachte Einflüsse, erheblich gestört, wodurch die Aalbestände auch in Nordeuropa mittlerweile stark rückläufig sind. Auf EU-Initiative hin werden seit mehreren Jahren Fördermittel bereitgestellt, um Jungaale aus dem Nordatlantikraum kaufen zu können und diese dann auf direktem Wege in die Aufwuchsgebiete zu bringen. Neben der EU-Förderung vergibt auch das Land Niedersachsen Mittel zur Aalbestandsförderung. Unser Verein hat in diesem Jahr ca. 24.000 Jungaale im Farmaalformat (3g bei ca. 10-15cm Länge) gekauft und großflächig an geschützten Stellen in diverse Stadlander Sielgewässer eingesetzt, wo die Aale die Möglichkeit erhalten sollen aufzuwachsen und vielleicht irgendwann im Alter von 10 bis 15 Jahren als laichreife Fische wieder abzuwandern. Die Anlieferung und Verteilung der Aale erfolgte nach exakt ausgearbeitetem Plan, denn die Fische sollten nur möglichst kurze Zeit erhöhtem Stress ausgesetzt werden, um sie gesund in ihren neuen Lebensraum bringen zu können. Neun Verteilergruppen standen bereit, als die Farmaale pünktlich zur angekündigten Zeit per Spezial-LKW vor dem Vereinsheim angeliefert wurden. Der Feuchttransport zu den Einsetzorten an den Sielen sollte besonders schonend erfolgen. Das LAVES-Binnenfischereidezernat hatte dazu eine sehr detaillierte und hilfreiche Broschüre erstellt. Bereits knapp eine Stunde nach der Anlieferung trafen die ersten Fertigmeldungen in der eigens dafür eingerichteten Whatsapp-Gruppe ein.

Der Inhalt von Container 12 auf dem ALBE-LKW war mit 72 kg Farmaalen für unseren Verein bestimmt.
Auf einer Digitalwaage wurden die vorbestimmten Mengen für die einzelnen Gruppen ausgewogen.

Der Besatz erfolgte verzögerungsfrei und schonend an vorher ausgesuchten Stellen.
Je nach örtlicher Gegebenheit wurde ein feinmaschiger, knotenfreier Kescher oder eine Schlagpütz mit langer Leine verwendet.
Die Sargassosee hat ihren Namen vom riesigen Sargassum-Vorkommen (Braunalgen)